Verdienter Sieg gegen Erding

Der SC Riessersee war heute Gastgeber des Aufsteigers aus der Bayernliga, Erding Gladiators, der am Freitag mit einem Sieg gegen den Deggendorfer SC aufhorchen ließ. Die Mannschaft von Hunor Marton war also gewarnt, wollte aber natürlich unbedingt alle drei Punkte holen. Jesse Roach fehlte auf Seiten der Garmischer, im Sturm konnte man dagegen mit vier Reihen antreten.

Die Zuschauer erlebten von Beginn an ein munteres Spiel, das Abtasten sparte man sich. Die erste Chance des Spiels gehörte Erding, Mühlberger parierte aber wie gewohnt sicher. Im Anschluss spielte der SCR einen erfolgversprechenden Konter leider schlecht aus. Die Teams neutralisierten sich in der Folge weitgehend, wobei der SCR mehr Offensivgeist zeigte. Einen weiteren Konter nutze Weiß-Blau konsequent, Lubor Dibelka war im Nachschuss erfolgreich. Die 1:0-Führung beflügelte die Werdenfelser kurzzeitig, jedoch vergaßen sie die Defensive, sodass die Gladiators bereits zwei Minuten später zum Ausgleich kamen. Das Momentum fiel auf die Seite der Erdinger, die jetzt mehr Druck auf des SCR-Tor entwickelten. Garmisch befreite sich aber schnell, blieb zweikampfstark und holte sich die Dominanz zurück. Nach einer vergebenen Monster-Chance nahm sich Tobias Echtler den Puck, marschierte nach vorne, umkurvte das Tor und spielte somit mehrere Teamkollegen frei, von denen Anselm Gerg am schnellsten schaltete und das 2:1 erzielte.

Zu Beginn des zweiten Drittels hatte der SCR wieder die besseren Chancen. Der Wille, das Spiel frühzeitig zu entscheiden, war deutlich sichtbar. Nur einer hatte etwas dagegen: Erdings Torhüter Zabolotny. Danach Erding wieder mit einer kleinen Drangphase, doch die SCR-Defensive inklusive Mühlberger stand sicher. Das erste Powerplay für den SCR sollte nun den Treffer bringen: Nach nur sieben Sekunden bewiesen die Nordamerikaner im SCR-Dress, dass Hunor Martons Maßnahme, sie in die erste Sturmreihe zu stecken, eine gute war: Nik Armstrong-Kingcade vollstreckte auf Zuspiel von Parker Colley zum 3:1. Aus dem Nichts kam dann der Anschlusstreffer der Gladiators - Mühlberger war bei einem eher harmlosen Schlagschuss die Sicht verdeckt. Danach aber keine Spur von Verunsicherung beim SC Riessersee. Obwohl Erding mehr Offensivaktionen generierte, blieb die SCR-Abwehr stabil und unaufgeregt. Mit 3:2 ging es in die Drittelpause, denn in einer weiteren Überzahlsituation vermochten es die Werdenfelser nicht, den Vorsprung auszubauen.

Spannung war also angesagt im letzten Drittel und gleich brannte es vor beiden Toren - mit einer Schrecksekunde für den SC Riessersee, als Mühlberger für einen Moment verletzt liegen blieb. Erding blieb druckvoll und gefährlich, aber auch der SCR hatte seine Momente in schnellen Gegenstößen. Zunächst schien es, der SCR hätte den Gegner unter Kontrolle, doch Eberhardt nutzte eine unübersichtliche Situation zum 3:3-Ausgleich. Danach Powerplay für Weiß-Blau, aber ein Konter der Gladiators führte zu einem Foul durch Colley und zu einem Penalty, den Mühlberger aber parierte. In 5:4-Überzahl hätte der SCR dann alles klarmachen können und erst recht bei 5-gegen-3. Doch erst gegen Ende der nummerischen Überlegenheit brachte Alex Höller seinen Club mit dem Tor zum 4:3 in Führung. Und damit nicht genug: Parker Colley wurde mit einem langen Pass auf die Reise geschickt und vollendete zum entscheidenden 5:3 - ein Tor, das man dem fleißigen Kanadier schon lange gewünscht hat. Erding zog den Torhüter, der SCR wackelte aber nicht und nach einigen erfolglosen Versuchen seines Teams war es schließlich Steinhübel, der mit einem Empty-Net-Goal den Deckel drauf machte.